Der Realismus war eine literarische Epoche, die von 1848 bis 1890 dauerte. In dieser Zeit stand die Darstellung der wirklichen Welt im Mittelpunkt literarischer Werke. Die Autoren des Realismus strebten danach, die Realität so genau wie möglich einzufangen und die Probleme und Herausforderungen der Gesellschaft ihrer Zeit abzubilden.
Der Realismus entstand im Kontext der Industriellen Revolution, sozialen Umwälzungen und politischen Veränderungen. Die Menschen wurden mit den Auswirkungen des Fortschritts konfrontiert und begannen, die Welt um sie herum kritischer zu betrachten. Der Realismus war eine Reaktion auf die vorherrschenden romantischen und idealistischen Tendenzen und konzentrierte sich auf die Beobachtung und Darstellung des Alltagslebens.
Bekannte Autoren des Realismus
Zu den bekanntesten Autoren des Realismus zählen Gustave Flaubert, Fyodor Dostojewski, Honoré de Balzac, Charles Dickens und Theodor Fontane. Diese Autoren waren Meister der detaillierten Beschreibungen und schufen lebendige Charaktere, die den Lesern das Gefühl gaben, Teil ihrer Welt zu sein.
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Gustave Flaubert war einer der wichtigsten Vertreter des Realismus und sein Roman „Madame Bovary“ gilt als eines der bedeutendsten Werke dieser Epoche. Das Buch erzählt die Geschichte einer unzufriedenen Ehefrau, die nach Leidenschaft und Abenteuern sucht. Flaubert beschreibt das Leben in der französischen Provinz detailliert und mit schonungsloser Ehrlichkeit.
Fyodor Dostojewski ist vor allem für seinen Roman „Schuld und Sühne“ bekannt, der zu einem Klassiker der Weltliteratur wurde. Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der einen Mord plant und seine darauffolgenden psychischen Auseinandersetzungen. Dostojewski schafft es, die innere Zerrissenheit seines Protagonisten meisterhaft darzustellen.
Honoré de Balzac ist ein bedeutender französischer Autor des Realismus. Sein Werk „Die menschliche Komödie“ besteht aus einer Reihe von Romanen, Novellen und Erzählungen, die das gesamte soziale Gefüge der französischen Gesellschaft abdecken. Balzac stellt in seinen Werken verschiedene Charaktere und deren soziale und finanzielle Belange dar.
Ein weiterer wichtiger Autor des Realismus ist Charles Dickens, der vor allem für seinen Roman „Oliver Twist“ bekannt ist. Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Waisenjungen, der in die Unterwelt des viktorianischen London gerät. Dickens gelingt es, die sozialen Missstände und Ungerechtigkeiten seiner Zeit anzuprangern.
Theodor Fontane, ein deutscher Schriftsteller, ist für seinen Roman „Effi Briest“ berühmt. Das Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die einer arrangierten Ehe in der preußischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts entfliehen will. Fontane beschreibt das Leben des Adels und kritisiert die starren Konventionen und Moralvorstellungen dieser Zeit.
Der Realismus war eine bedeutende Epoche der Literaturgeschichte und hat einen großen Einfluss auf spätere Strömungen gehabt. Durch die genaue Darstellung des Lebens in dieser Zeit ermöglichten die Autoren des Realismus den Lesern ein besseres Verständnis für die sozialen und historischen Zusammenhänge ihrer Zeit.