Spannende früh- und postsowjetische Romane

Insbesondere das Buch „Beutezeit“ hat mir gut gefallen. Es lässt tiefe Einblicke in die spannende, aber doch sehr raue postsowjetische Kultur Kasachstans zu, doch wie definieren sich eigentlich die postsowjetischen Regionen? Falls dich das interessiert, findest du unten eine kurze Erklärung.

Metropol von Eugen Ruge

Im Moskau des Jahres 1936 begibt sich Charlotte, eine deutsche Kommunistin, die gerade der Verfolgung durch die Nationalsozialisten entkommen ist, mit ihrem Mann und einer jungen Britin namens Jill auf eine mehrwöchige Reise durch die Sowjetunion. Die Hitze ist drückend, Stalins Strände sind schmal und steinig, und die Reisenden werden bald von einer Spannung beherrscht, die fast körperlich spürbar ist. Sie alle sind Mitarbeiter des Nachrichtendienstes der Komintern, wo Kommunisten aus allen Ländern beschäftigt sind. Zumal einer der „Volksfeinde“, denen in Moskau der Prozess gemacht wird, einer ist, den Lotte besser kennt, als ihr lieb ist. Eugen Ruge begleitet drei Menschen auf dem schmalen Pfad zwischen Überzeugung und Wissen, Loyalität und Gehorsam, Misstrauen und Verrat. Ungeheuerlich ist der politische Terror der 1930er Jahre, aber noch ungeheurer ist, was Menschen zu glauben vermögen.

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Blasse Helden von Norris von Schirach

In den 1990er Jahren zieht Anton nach Moskau, um die Freiheit und Leichtigkeit zu finden, die er im Westen vermisst. Er wird von einem Rohstoffhändler eingestellt, der für seine riskanten Geschäfte in der zerfallenden Sowjetunion einen zuverlässigen Mr Fix-it sucht. Anton hat keine politische Haltung, stellt keine moralischen Fragen und beherrscht die Kunst, sich lässig-dionysisch durchs Leben zu schlängeln. Er genießt die Gesellschaft schöner Frauen, die hohe Kultur und das Geld. Er wird schnell zu einem wichtigen Mitglied der neuen Elite in Moskau, aber sein lustvoller Gleitflug endet abrupt, als Putin ein Jahrzehnt später die Macht übernimmt. Anton muss sich entscheiden, wie er in dieser neuen Welt weiterleben will.

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Beutezeit von Norris von Schirach

Wladimir Putin wird im Januar 2000 zum Staatspräsidenten ernannt und Anton, ein reich gewordener Rohstoffhändler, verlässt fluchtartig Moskau. Er hat acht aufregende Jahre im postsowjetischen Raubtier-Kapitalismus hinter sich und steht nun vor der Langeweile des gut situierten Lebens in New York. Anton, immer noch auf der Suche nach dem nächsten Nervenkitzel, nimmt ein Angebot von einem Headhunter an, einen Stahlkonzern in Kasachstan mit Geld aus anonymen Quellen aufzubauen. Er lässt sich auf das Abenteuer ein und muss schmerzhaft erfahren, wie lokale Clans und unersättliche Eliten ihre Beute skrupellos verteidigen. Trotzdem findet Anton Verbündete und schließt einen folgenschweren Pakt. „Beutezeit“ ist ein aktueller Roman über die postsowjetische Gesellschaft, die im Sumpf aus Korruption und Terror versinkt. Es zeigt, wie in Kasachstan, einem überwältigend schönen Land in Zentralasien, die globalen Auseinandersetzungen zwischen Russland, China und dem Westen um Bodenschätze, Macht und Einfluss mit harten Bandagen ausgetragen werden und wie der Einzelne zerrieben wird, wenn er den kommerziellen Codes der neuen Epoche nicht folgt. Der krasse Kontrast des New-Yorker Kapitalismus im postsowjetischen Kasachstan hat mir viel Freude bereitet.

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Der Meister und Margarita von Michail Bulgakow

„Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow ist ein Roman, der in Moskau während der Stalin-Ära spielt. Die Handlung dreht sich um den Meister, einen Schriftsteller, der sich gegen die ideologischen Zensoren der Sowjetunion wendet, und seine Geliebte Margarita, die bereit ist, alles für ihn zu tun. Der Roman verbindet Realismus mit Fantasy-Elementen und befasst sich mit Themen wie Liebe, Loyalität, Freiheit und Verrat. Wichtige Figuren im Buch sind auch der Teufel, der unter dem Namen Woland auftritt, und seine Gefolgsleute, die in Moskau Chaos verbreiten und die korrupten und heuchlerischen Einwohner der Stadt bloßstellen.

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Postsowjetische Länder sind Länder, die früher Teil der Sowjetunion waren, eines föderalen sozialistischen Staates, der von 1922 bis 1991 bestand. Die Sowjetunion bestand aus 15 Teilrepubliken, und nach ihrem Zusammenbruch wurden viele dieser Republiken zu unabhängigen Ländern. Einige Beispiele für postsowjetische Länder sind Russland, die Ukraine, Kasachstan, Belarus und Georgien.

Eines der Hauptunterscheidungsmerkmale der postsowjetischen Länder ist die Tatsache, dass sie den Übergang von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft vollzogen haben. Dieser Übergang ging oft mit bedeutenden wirtschaftlichen, politischen und sozialen Veränderungen einher, darunter die Privatisierung staatlicher Industrien, die Liberalisierung der Handels- und Investitionspolitik und die Entwicklung demokratischer Institutionen.

Andere Merkmale der postsowjetischen Länder können ein Erbe der Politik und Praktiken der Sowjetzeit sein, wie z. B. eine starke Betonung von Bildung und Wissenschaft, eine vielfältige kulturelle und ethnische Zusammensetzung und eine Geschichte autoritärer Herrschaft. Viele postsowjetische Länder haben auch Konflikte und Herausforderungen erlebt, als sie versuchten, ihre nationale Identität neu zu definieren und ihren Platz in der Welt zu finden.