Aufklärung: Eine Epoche des Vernunftdenkens

Die Literaturepoche der Aufklärung, die etwa von 1720 bis 1785 datiert wird, war eine Zeit des großen intellektuellen und gesellschaftlichen Wandels in Europa. Geprägt von einem neuen Verständnis für Vernunft, Wissenschaft und Humanismus, brach die Aufklärung mit den alten Ideen des Absolutismus und des Glaubens an die göttliche Ordnung.

Historisch betrachtet fiel die Epoche der Aufklärung in eine Zeit des Umbruchs, in der die absolutistische Monarchie zunehmend an Bedeutung verlor und das Bürgertum an Einfluss gewann. Die Ideen der Aufklärung beeinflussten nicht nur die Literatur, sondern auch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Schriftsteller der Aufklärung

Einige der bekanntesten Schriftsteller dieser Epoche waren Voltaire, Jean-Jacques Rousseau und Johann Wolfgang von Goethe.

Voltaire, einer der wichtigsten Vertreter der französischen Aufklärung, setzte sich in seinen Werken für religiöse Toleranz, Meinungsfreiheit und Gerechtigkeit ein. Sein bekanntestes Werk „Candide oder der Optimismus“ ist eine satirische Abhandlung über die Absurdität und Grausamkeit der Welt. Es erzählt die Geschichte des jungen Candide, der trotz unzähliger Schicksalsschläge und Katastrophen immer wieder auf seine naive Optimismuslehre zurückgreift.

Jean-Jacques Rousseau war ein weiterer wichtiger Denker der Aufklärung und einer der einflussreichsten Autoren seiner Zeit. Sein Hauptwerk „Der Gesellschaftsvertrag“ stellt die Frage nach der idealen Staatsform und argumentiert für die Souveränität des Volkes. Rousseau prägte den Gedanken des sozialen Vertrags, in dem er betonte, dass die Gesellschaft auf freier Vereinbarung und Zustimmung der Menschen basieren sollte.

Johann Wolfgang von Goethe, einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller, war ebenfalls von den Ideen der Aufklärung beeinflusst. Sein Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der an unerwiderte Liebe und der daraus resultierenden Melancholie leidet. Das Werk wird oft als einer der ersten literarischen Ausdrücke des Sturm und Drang angesehen, einer literarischen Strömung, die in der Aufklärung verwurzelt ist.

Bekannte Werke der Aufklärung

Weitere bekannte literarische Werke, die in der Epoche der Aufklärung entstanden sind, sind Daniel Defoes „Robinson Crusoe“, eine Erzählung über einen Schiffbrüchigen, der auf einer einsamen Insel gestrandet ist und versucht, in der Wildnis zu überleben. Ein weiteres Beispiel ist Denis Diderots „Jacques der Fatalist und sein Herr“, ein philosophischer Roman, der die Idee des Determinismus und den freien Willen thematisiert.

Die Literaturepoche der Aufklärung markierte einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte, in der die Menschen begannen, alte Traditionen und festgefahrene Ideen in Frage zu stellen. Durch ihren Fokus auf Vernunft und Wissen legte sie den Grundstein für die modernen Werte der Aufklärung, die bis heute eine wichtige Rolle spielen.

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