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Antike (ca. 800 v.Chr. – 600 n.Chr.)
Die Literatur der Antike ist die älteste bekannte Literatur und umfasst die Werke der griechischen und römischen Autoren. Die griechische Literatur der Antike umfasst vor allem Epen, Tragödien, Komödien und Geschichtsschreibung, während die römische Literatur auch Prosa umfasst.
Die Literatur der Antike hat die westliche Literatur stark geprägt. Viele der heute gängigen literarischen Formen und Genres wurden in dieser Zeit entwickelt. Die Antike ist auch die Zeit der ersten bekannten Autoren, darunter Homer, der als Autor der „Ilias“ und der „Odyssee“ gilt, und Sophokles, einer der drei großen griechischen Tragödiendichter.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Homer | „Die Ilias“ | ca. 8. Jahrhundert v.Chr. |
Homer | „Die Odyssee“ | ca. 8. Jahrhundert v.Chr. |
Sophokles | „König Ödipus“ | ca. 429 v.Chr. |
Sophokles | „Antigone“ | ca. 441 v.Chr. |
Euripides | „Die Bakchen“ | ca. 405 v.Chr. |
Herodot | „Historien“ | ca. 425 v.Chr. |
Vergil | „Die Äneis“ | ca. 19 v.Chr. |
Ovid | „Metamorphosen“ | ca. 8 n.Chr. |
Seneca | „Phaedra“ | ca. 54 n.Chr. |
Marcus Aurelius | „Selbstbetrachtungen“ | ca. 170-180 n.Chr. |
Mittelalter (ca. 600 – 1500)
Das Mittelalter ist eine Epoche, die oft als dunkel und barbarisch angesehen wird, aber es war auch eine Zeit der großen literarischen Produktion und Innovation. Die Literatur dieser Zeit war stark von der Religion geprägt, insbesondere vom Christentum, aber auch von der ritterlichen Kultur und den Höfen der Adligen.
Die Literatur des Mittelalters ist oft anonym und es gibt wenige bekannte Autoren. Einige der wichtigsten Werke dieser Epoche sind das „Nibelungenlied“, ein episches Gedicht über Heldentum und Tragödie, und „Beowulf“, das älteste erhaltene epische Gedicht in einer germanischen Sprache.
In dieser Zeit wurden auch die ersten Universitäten gegründet, und die Scholastik, eine Methode des philosophischen und theologischen Denkens, hatte großen Einfluss auf die Literatur.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Anonym | „Beowulf“ | ca. 700-1000 |
Anonym | „Das Nibelungenlied“ | ca. 1200 |
Wolfram von Eschenbach | „Parzival“ | ca. 1200-1210 |
Renaissance (ca. 1350 – 1600)
Die Renaissance markiert eine Epoche des kulturellen Aufbruchs in Europa, die von einer Wiederbelebung des Interesses an der antiken griechischen und römischen Literatur und Kultur gekennzeichnet war. Dies war eine Zeit großer kreativer Energie und Experimentierfreude in der Literatur, die durch das Aufkommen des Buchdrucks und die wachsende Alphabetisierung der Bevölkerung verstärkt wurde.
Die Autoren der Renaissance strebten danach, die künstlerischen Ideale der Antike zu erneuern und gleichzeitig neue literarische Formen und Stile zu schaffen. Die Literatur dieser Zeit ist oft persönlich und expressiv, mit einem starken Fokus auf die menschliche Erfahrung und Emotion. Die Renaissance war auch die Zeit einiger der größten Autoren in der Geschichte der westlichen Literatur, darunter William Shakespeare und Miguel de Cervantes.
In der Zeit der Renaissance wurde auch der Buchdruck erfunden, siehe Buch drucken.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Francesco Petrarca | „Canzoniere“ | 1374 |
Dante Alighieri | „Die göttliche Komödie“ | 1307-1321 |
William Shakespeare | „Hamlet“ | 1603 |
Miguel de Cervantes | „Don Quijote“ | 1605 |
Thomas More | „Utopia“ | 1516 |
Barock (ca. 1600 – 1720)
Die Barockliteratur ist geprägt von dramatischer Expressivität und ausgeprägter Rhetorik. Sie ist eine Reaktion auf die politischen und religiösen Konflikte der Zeit, einschließlich der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges.
Die Barockliteratur ist oft gekennzeichnet durch einen starken Fokus auf Emotionen, dramatische Konflikte und die Vergänglichkeit des Lebens. In der deutschen Literatur dieser Epoche standen besonders die Lyrik und das Drama im Vordergrund. Bedeutende Autoren sind etwa Andreas Gryphius und Daniel Casper von Lohenstein. Auch in anderen europäischen Ländern entstanden bedeutende Werke, so etwa die Werke des englischen Autors John Milton oder die Dramen des französischen Dramatikers Molière.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Andreas Gryphius | „Sonette“ | 1650 |
John Milton | „Das verlorene Paradies“ | 1667 |
Molière | „Tartuffe“ | 1664 |
Pedro Calderón de la Barca | „Das Leben ist ein Traum“ | 1635 |
Jean de La Fontaine | „Fabeln“ | 1668-1694 |
Aufklärung (ca. 1720 – 1785)
Die Epoche der Aufklärung war geprägt von tiefgreifenden Veränderungen in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, die auch die Literatur stark beeinflussten. Im Mittelpunkt stand das Streben nach Vernunft, Toleranz und Fortschritt. Literatur wurde als Mittel zur Bildung und Aufklärung der Gesellschaft gesehen.
Die Autoren der Aufklärung legten großen Wert auf Klarheit, Präzision und Einfachheit im Ausdruck und schrieben oft mit einem didaktischen Zweck. Es war auch die Zeit der ersten großen Aufklärungsromane, wie „Candide“ von Voltaire oder „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe. Auch in Deutschland gab es bedeutende Autoren dieser Zeit, wie Gotthold Ephraim Lessing und Immanuel Kant.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Voltaire | „Candide“ | 1759 |
Daniel Defoe | „Robinson Crusoe“ | 1719 |
Gotthold Ephraim Lessing | „Nathan der Weise“ | 1779 |
Immanuel Kant | „Kritik der reinen Vernunft“ | 1781 |
Jonathan Swift | „Gullivers Reisen“ | 1726 |
Romantik (ca. 1785 – 1848)
Die Romantik war eine künstlerische und intellektuelle Bewegung, die sich gegen die Rationalität und den strengen Formalismus der Aufklärung stellte. Romantische Autoren betonten die Bedeutung der Gefühle, der Imagination und der individuellen Kreativität.
Die Literatur der Romantik ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Natur, der Bedeutung von Träumen und der Rolle des Künstlers in der Gesellschaft. Oft zeigen romantische Werke eine Sehnsucht nach dem Unbekannten und Mystischen. Bedeutende Autoren dieser Zeit sind beispielsweise die Brüder Grimm, E.T.A. Hoffmann und Novalis in Deutschland, oder Lord Byron und Mary Shelley in England.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Brüder Grimm | „Kinder- und Hausmärchen“ | 1812 – 1857 |
E.T.A. Hoffmann | „Die Elixiere des Teufels“ | 1815 |
Novalis | „Heinrich von Ofterdingen“ | 1802 |
Lord Byron | „Don Juan“ | 1819 – 1824 |
Mary Shelley | „Frankenstein“ | 1818 |
Biedermeier und Vormärz (1815-1848)
Diese beiden Strömungen lassen sich zwar unterscheiden, doch sie überlappen sich in der Zeit und stellen vor allem in Deutschland den Übergang von der Romantik zum Realismus dar.
Biedermeier (1815-1848) ist geprägt durch den Rückzug ins Private und Idyllische. Politische Themen wurden weitgehend gemieden, stattdessen lag der Fokus auf der häuslichen Harmonie und der Schönheit der Natur. Bedeutende Autoren dieser Epoche sind zum Beispiel Annette von Droste-Hülshoff und Adalbert Stifter.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Annette von Droste-Hülshoff | „Die Judenbuche“ | 1842 |
Adalbert Stifter | „Der Nachsommer“ | 1857 |
Vormärz (1830-1848) hingegen ist eine politisch sehr aktive Zeit, die durch das Streben nach nationaler Einheit, Freiheit und Demokratie gekennzeichnet ist. Ihre Vertreter setzen sich literarisch mit den politischen Verhältnissen auseinander. Bekannte Autoren sind unter anderem Georg Büchner und Heinrich Heine.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Georg Büchner | „Woyzeck“ | 1837 |
Heinrich Heine | „Deutschland. Ein Wintermärchen“ | 1844 |
Realismus (1848-1890)
Der Realismus strebt danach, die Wirklichkeit so genau wie möglich abzubilden, indem er sich auf genaue Beobachtung und detailgetreue Darstellung konzentriert. Gesellschaftliche und politische Themen werden nicht mehr gemieden, sondern stehen im Mittelpunkt der Betrachtung. In der deutschen Literatur stehen Vertreter wie Theodor Fontane oder Gottfried Keller für diese Epoche.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Theodor Fontane | „Effi Briest“ | 1895 |
Gottfried Keller | „Der grüne Heinrich“ | 1854-1855 |
Moderne (ca. 1890-1945)
Die Moderne ist eine Epoche, die sich durch eine Vielzahl verschiedener Strömungen auszeichnet, darunter der Expressionismus, der Futurismus, der Dadaismus und der Surrealismus. Sie zeichnet sich durch einen radikalen Bruch mit den traditionellen Formen und Inhalten der vorhergehenden Epoche, dem Realismus, aus.
Die Autoren dieser Zeit befassen sich intensiv mit der Innenwelt des Menschen, der Subjektivität und den tiefen psychologischen Prozessen. Bekannte Autoren dieser Epoche sind Franz Kafka, Thomas Mann oder Rainer Maria Rilke.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Franz Kafka | „Die Verwandlung“ | 1915 |
Thomas Mann | „Der Zauberberg“ | 1924 |
Rainer Maria Rilke | „Duineser Elegien“ | 1923 |
Postmoderne (ab 1945)
Die Postmoderne ist eine sehr heterogene Epoche, die sich durch eine starke Selbstreflexion und den Verzicht auf eine einheitliche Wahrheit auszeichnet. Autoren der Postmoderne spielen oft mit literarischen Konventionen, stellen lineare Erzählweisen in Frage und thematisieren die Relativität von Wahrheit und Wirklichkeit.
Bekannte Vertreter der Postmoderne sind Autoren wie Thomas Pynchon, Jorge Luis Borges oder Gabriel García Márquez. In der deutschen Literatur stehen Vertreter wie Günter Grass oder Peter Handke für diese Epoche.
Autor | Werk | Erscheinungsdatum |
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Thomas Pynchon | „Die Enden der Parabel“ | 1973 |
Jorge Luis Borges | „Fiktionen“ | 1944 |
Günter Grass | „Die Blechtrommel“ | 1959 |
Peter Handke | „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ | 1970 |